Nur für einige wenige!
Nahezu jeder SM'ler hat Familie, muss seine Rechnungen bezahlen, Kinder groß
ziehen, hat Hobbys die mit SM nichts zu tun haben usw. Das heißt, es ist nicht
weiter verwunderlich, wenn SM'ler ihre Privatsphäre schützen und eher unter
einem Nickname oder wie es deutsch heißt, Spitzname in der Szene oder Gruppe
bekannt ist. Wie bereits in den Punkten über das äußere Outing
angeführt, kann es zu Problemen kommen, wenn andere über die ganz besondere
sexuelle Leidenschaft eines Menschen erfahren.
Der Quotendruck der Privatsender hat was Berichte über Sadomasochismus betrifft, sehr
viel verbrannte Erde hinterlassen. Bei Sendern wie RTL aber auch anderen kann man nur
empfehlen mit dem Rechtsanwalt zum Sender zu kommen. Für einen knalligen Aufmacher
riskieren die Sender auch eine private Klage. Die Gefühle des Interviewten sind
sowieso uninteressant. Im TV geht es eben nicht safe-sane-consensual zu!
Im öffentlich rechtlichen Fernsehen sieht die Sache etwas anders aus.
Der Bericht über das wiener Smart-Cafe im ORF2 war fair und gut.
Der Bondage-Beitrag in der unseligen Sendung "Lust auf Liebe" war gut. Der
darauf folgende Kommentar eines in der Sendung ebenfalls anwesenden Adeligen Light und
Möchtegern-Schisportlers zum Kotzen.
Der Auftritt einer Domina im erste Block der Sendereihe war eher peinlich und gespickt
mit Klischees.
Ein älteren Pärchens in der gleichen Sendereihe ausgesprochen gut, bloß
war die Moderatorin, eine Psychologin, intellektuell und emotional offensichtlich
überfordert.
Die Erfahrung eines Freundes, der im TV aufgetreten ist war, dass seine Ex-Frau hat sehr
wütend reagiert hat, weil die ländliche Kleingemeinde mehr als kleinbürgerlich
reagiert hat. In dem Ort ist auch der Ex-Ehemann bekannt.
Aus meiner Perspektive: meine Familie, meine Freunde, meine Geschäftspartner wissen
was ich so treibe und hätten mit einem öffentlichen Auftritt zum Thema SM kein
Problem, allerdings, auch meine Mutter lebt in einer kleinen bäuerlichen Gemeinde
in der es vor ca. 5 Jahren den ersten Megaskandal gab, die erste Scheidung im Ort und
die Geschieden hat dann auch noch einen Jüngeren geheiratet! ... da tu ich meiner
Mutter ein öffentliches Outing ganz sicher nicht an.
Das bedeutet, SM'ler aus der Amateurliga werden sich mit öffentliche Auftritten nicht
ganz so leicht tun. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei Auftritten von
Amateuren auch tatsächlich solche drin sind, eher ein Medientrick dahinter
steckt doch enorm groß. Wenn man sich die Berichte über Sadomasochismus
im Privat-TV ansieht, beobachtet man über längere Zeit ... es sind immer die
Gleichen die etwas umgeschnitten werden und neu aufgegossen sind. Einmal findet man den
Beitrag bei RTL2, dann bei VOX, dann bei Pro7 und sonst wo. Auftritte in Talkshows oder
Erotik-Sendungen haben in erster Linie Künstler und Leute aus der Profiszene.
Und dann gibt es noch welche, die eben alles liefern, was der Sender bezahlt. Einmal treten
sie in der SS-Uniform auf, ein halbes Jahr davor läuft: Mein Leben als Lustsklavin
und als Strenge Herrin kennt man die gleiche Dame ebenfalls. Medienschlampen gibt
es eben in jeder Szene.
Ein mitziehen z.B. auf der Regenbogenparade oder am Life-Ball sollte aber heute kein
Problem mehr darstellen. Selbst bei den schlimmsten Stinkstiefeln sollte das bereits mit
einem Achselzucken durchgehen wenn mal ein persönlich Bekannter kurz über den
Bildschirm huscht.