Helene











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Safewort

Über das Safe-Wort, Stop-Code oder wie man es auch immer bezeichnen möchte, wurde schon sehr viel geschrieben. Ich verwende eigentlich nie eines und doch verwende ich es laufend. Das liegt aber in erster Linie daran, daß ich nie Einmalspiele betreibe. Die Tage des One-Night-Stands habe ich wohl schon hinter mir :-)

Das sicherste ist es, den Menschen, mit dem man eine SM-Beziehung eingeht, sehr gut kennen zu lernen und die Kommunikation, in welcher Form auch immer, nie abreißen zu lassen. Ich mache es so, daß ich zumindest beim ersten Mal keinen Knebel verwende und dann auch später, wenn ich etwas Neues ausprobiere. Da ich und mein Partner beide keine Theaterspieler sind, kommen wir auch nicht so schnell in Verlegenheit ein: "Das tut weh!" mit einem: "Hör bloß nicht auf! Mach weiter!" zu verwechseln.

Wann ist also ein Safe-Wort unbedingt anzuraten?

  • Bei Spielen auf Parties

    Das allgemein übliche Party-Safe-Wort ist Mayday. Wer sich nicht daran hält hat sicher keine lange Partyzukunft zu erwarten.

  • Auf Anforderung

    Dann wenn es der Bottom-Partner oder natürlich auch der Top so haben möchte! Jeder Mensch ist für seine eigene Sicherheit verantwortlich und wenn der Bottom-Partner es so will, dann hat der Top erstmal die Pflicht dafür zu sorgen, daß der Bottom die Möglichkeit hat auch auszusprechen oder er gibt ihm eine entsprechende Alternative wie ein Stop-Signal, daß z.B. ein an den Finger gebundenes Taschentuch sein kann, das leicht abgestreift werden kann. Sollte ein Bottom auf einen Top treffen, der das Safe-Wort verweigert, kann ich nur empfehlen, diesen Top damit in der Szene auch zu outen.

  • Bei theatralischen Spielern

    Wie schon oben erwähnt, wenn es um Menschen geht, die das Erlebte auch verbal kräftig dokumentieren. Es gibt Menschen, die vollbringen wahre theatralische Höchstleistungen. Sie winden sich lustvoll in ihrem Schmerz, leiden lautstark, jammern und klagen und all das heißt nur: "Wenn du jetzt aufhörst, dann verzeihe ich dir das nie!" Um hier eine klare Unterscheidung von theatralischem und realem zu erreichen, ist ein Safe-Wort unvermeidlich. Es wird sich zwar von einem realen Problem durch Tonfall usw. unterscheiden lassen, aber es sei dem Top gestattet, daß ihm das alles auch sehr großen Spaß macht und er daher auf feine Nuancen nicht sofort reagieren kann.
    In diesem Fall ist es anzuraten, ein Wort zu wählen, das im allgemeinen Gejammer nicht untergeht. Viele verwenden Mayday, andere Rot, manche verwenden den Namen des Spielpartners und Butterbrot wird auch gerne genommen. Es soll auf alle Fälle ein Wort sein, das dem Bottom auch tatsächlich einfällt, wenn es so weit ist. Wie wäre es mit: Safe-Wort?

  • Am Anfang einer Beziehung

    Wenn man jemanden noch nicht so gut kennt, ist es sicher anzuraten. Es wird zwar meistens nicht erforderlich sein, denn wenn es nicht gerade um einen spontanen Einstieg geht, wird sowieso vorher besprochen, was in etwa gemacht wird, aber sicher ist sicher!

  • Jungfernsession

    Jemand der das erste Mal in eine SM-Session einsteigt, muß über diese Möglichkeit der Notbremse sehr genau Bescheid wissen. Einen Neuling nicht darauf hinzuweisen, ist verantwortungslos und eines SM'lers unwürdig.

Das Safe-Wort gibt aber leider nur eine scheinbare Sicherheit. Der Top kann nie sicher sein, daß der Bottom auch zeitgerecht sagt, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Es gibt sehr viele Grauzonen, wo dem Bottom selber nicht klar ist, was abgeht.

  • Eine mögliche Situationen: "Geht es dir gut?" - "Frage mich das in 5 Minuten noch einmal. Vielleicht weiß ich es dann!" Dann stimmt vielleicht nur das Tempo nicht.

  • Es gibt auch Leute deren Stolz es verletzen würde, ein Safe-Wort zu verwenden. Sie haben Angst, sie könnten ihren Top damit enttäuschen. Ich persönlich halte davon absolut nichts. Für mich ist das ein Fall für eine Psychotherapie, aber nicht für ein SM-Spiel. Aber das ist ein Grenzbereich, der mir nicht zusteht, ihn zu werten. Der Top, der damit nicht umgehen kann, sollte von solchen Bottoms eher die Finger lassen, ich tue es.

  • Der Bottom ist bereits so geil, daß er gar nicht merkt, daß er z.B. das Bewußtsein verliert. Das ist eine Erfahrung, die, sobald man in seinen Grenzbereich vordringt, möglicherweise auch einmal kommen wird. Kennen sich die beiden Partner gut und sind mit Sicherheitsmaßnahmen und Erster Hilfe vertraut, sollte das, bis auf einen Schock und viel Streß beim Top, wohl kein so großes Problem sein, da durch zu kommen. Als erstrebenswertes Ziel sollte man so eine Situation jedoch nicht sehen.

  • Es gibt Situationen, wo ein Bottom durch eine Kombination von Aktivitäten, Gefühlen usw. in eine Gefühlssituation kommt, die ihn paralysiert. Klassisches Beispiel: Schläge mit dem Gürtel. Viele Menschen lieben Schläge aller Art. Aber, mit dem Gürtel hat sie z.B. der Vater geschlagen. Sie fallen dann in einen Zustand hinein, indem sie sich nicht mehr wehren können, weil sie damals als Kind auch ohnmächtig und hilflos dieser Situation ausgesetzt waren. Manchmal läßt sich so eine Situation aber auch nicht auf ein Schlüsselerlebnis der Kindheit zurückführen. Da gilt es dann ganz einfach auf den Partner noch mehr einzugehen als man es gewohnt ist, ihn in Ruhe zu lassen, wenn er das will, aber da sein, wenn die Fronten aufbrechen. In den meisten Fällen ist es dann von Vorteil Fremdhilfe von Psychologen in Anspruch zu nehmen. SM kann viele alte Wunden heilen helfen, aber es gibt Situationen, da sollte doch der Fachmann rann.

  • Bei Spielen mit Demütigung kann es zu sehr problematischen Situationen kommen, wo für beide nicht klar zu erkennen ist, daß der Punkt, wo es noch gut ist, bereits überschritten wurde. Wer sich auf dieses Spiel einläßt, sollte sich auch klar darüber sein! Gerade hier ist das Um und Auf die Nachbesprechung und das klare Freisetzen beider Partner aus der Spielsituation.

Der erfahrene Top verwendet aber noch weitere Zeichen um zu sehen, ob alles gut läuft. Das kann ein vereinbarter O.K.-Code sein, ein Kuß, der erwidert wird oder auch nicht, oder ein einfaches Drücken der Hand, das entsprechend beantwortet wird. Solche non-verbale Zeichen funktionieren sogar ganz automatisch, auch wenn noch nie vorher darüber gesprochen wurde. Es sind ganz einfache menschliche Reaktionen und daher wohl auch am sichersten.

Auch der Top kann das Safe-Wort benützen!

Manchmal ist es auch für den Top erforderlich, die Notbremse zu ziehen. Sei es, daß er plötzlich einen Krampf bekommt, in andere unvorhergesehene gesundheitliche Probleme läuft oder ihn die Situation doch überfordert, was er vorher nicht erwartet hat.

 

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letzter Update: August 2010