Helene














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Spielzonen am Körper, Haar


Haare sind ein sekundäres Geschlechtsmerkmal.

In vielen Gebieten unserer Erde unterliegen die Haupthaare einer religiösen Ordnung und sind Bestandteil religiöser, gesellschaftlicher und mittlerweile auch politischer Rituale.

Einige Beispiele

  • Frauen der moslemischen Gemeinschaft tragen ein Kopftuch nach der ersten Menstruation als Zeichen ihrer Würde als Frau. Das Haar ist ihrem Ehemann vorbehalten, genauso wie ihre Jungfräulichkeit.

  • Auch heute noch versucht eine Mutter ihre Tochter unter die Haube zu bringen. Damit ist die Haube gemeint, die auch im vorigen Jahrhundert noch den Kopf der verheirateten Frau geziert hat. Sie war das Zeichen dafür, daß diese Frau ab sofort für alle anderen Männer tabu ist.

  • Wer sich Trachten aus den Alpen genauer ansieht wird bemerken, daß viele davon auch die Kopfbedeckung beinhalten. In vielen Fällen gibt es auch klare Unterschiede zwischen der Kopfbedeckung der kleinen Mädchen, der Jungfrauen und der verheirateten Frau.

  • Tonsuren bei Männern gibt es in verschiedenen Gemeinschaften.

  • Bei japanischen Rittern, Samurais, war die Haartracht eng mit ihrem Rang, den sie bekleidet haben, verbunden.

  • Wer heute zum Bundesheer will/muß wird erst mal seine Haarpracht los.

  • Die G'scherten - Geschorenen - waren unfreie Bauern.

  • Skinheads waren ursprünglich eine Gegenbewegung zur "dekadenten" Hippiebewegung mit langem (meist "natur"-ungepflegtem) Haar, dokumentiert durch den rasierten Kopf.

  • Die Kraft von Samson war unmittelbar mit seinem Haar verbunden. Und was machte Delilah?

  • So manche Frau in China hatte nach einem Ehebruch die Wahl gesteinigt, geschlagen usw. zu werden, oder ihres gesamten Haupthaares beraubt zu werden. Nun, der Schmerz vergeht, tot ist tot, aber die Schande offen ohne Haar gehen zu müssen, in einer Gesellschaft in der die Haarkunst Zeichen von Stand und Würde ist?

  • Die Glatze wird von vielen als Zeichen von hoher Potenz beim Mann gesehen. Aber vielleicht ist es auch nur eine Schutzbehauptung. Oder warum geben Männer Unsummen dafür aus und ertragen schreckliche Schmerzen, damit ihnen das Schicksal der Glatze erspart bleibt?

  • Und, so mancher Präsident kommt für seine Vergehen ungeschoren davon.

Das Haar, die Frisur, bedeckt oder offen, sittsam geflochten oder wallende Pracht, ist also häufig ein Zeichen unserer Lebensumstände. Wenn wir uns dessen auch nicht immer so bewußt sind, spätestens wenn jemand das Haar in ein SM-Spiel einbringen möchte, wird das klar. Das Haar ist für viele Menschen eine Tabuzone, ohne daß sie sich dessen bewußt sind.

Beispiel: eine Freundin in den Staaten, Schmerzerotikerin vom Feinsten und alter SM-Haudegen, wußte schon nicht mehr, wie es sich anfühlt, wenn man an der Grenze des Safe-Wortes steht, denn es war in den letzten Jahren ganz einfach nicht notwendig. Aber als einer ihrer Tops zum Messer griff, um ihr eine Locke ihrer reichlichen Haarpracht abzuschneiden, war das Safe-Wort da.

Das Einbinden von Haupthaar in eine Spielsituation erfordert ein hohes Maß an Vertrautheit und Intimität. Es ist extrem hoch mit Gefühlen und Symbolen behaftet.
So ist es eine Ehre und durchaus ein erotisches Vergnügen für den Sklaven/Diener/Zofe der Herrin das Haar bürsten zu dürfen.
Langes Haar in einen Bondage mit einzubinden, erfordert nicht nur Geschick, sondern auch tiefes Vertrauen, was nicht alltäglich ist.
Unbedacht oder als Strafe das Haar in ein Spiel mit einzubeziehen, kann schlimme Folgen für die Beziehung haben.
Bewußt und richtig eingesetzt, wird es so manche intensive Beziehung noch weiter intensivieren.

 

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letzter Update: August 2010