Meine eigene Erfahrung mit Ohrenerkrankungen
hat gezeigt, nichts zu sehen aktiviert alle anderen Sinneswahrnehmungen
enorm. Nichts zu hören, aber sehen zu können, kann schon
zur Verzweiflung führen!
Man nimmt plötzlich alles was um einen geschieht sehr persönlich. Lacht jemand, dann bedeutet
das, der lacht über den, der nichts hören kann. Weint jemand: "Was hab ich denn getan, gesagt, gemacht, daß er jetzt weint?"
Die Lautstärke der eigenen Stimme kann nicht mehr justiert werden. Die meisten Menschen reagieren
auf zu lautes oder zu leises Sprechen meistens erst mal knapp höflich und dann ungeduldig, was
für jemanden, der nicht hören kann beängstigend und verwirrend sein kann.
Ein Mensch der nichts sieht, wird beschützt.
Ein Mensch der nichts hört, vereinsamt - wenn er es zuläßt.
Es ist ganz schön fies jemanden des Hörens zu berauben und ihn dabei sehen zu lassen! Ein
Umstand, der ganz nett sein kann in einem Spiel, aber auch sehr schwer zu erreichen ist!
Selbst, wenn man sich die Ohren zuhält, hört man noch eine ganze Menge. Mit Ohrstöpseln
ist das nicht anders. Es ist auf alle Fälle ein zusätzlicher Schutz erforderlich, um den
gewünschten Effekt zu erreichen. Es funktioniert mit sehr guten aufgesetzten Kopfhörern, oder
einer anderen relativ dicken Auflage auf das Ohr, z.B. ein gefaltetes Handtuch oder ein Stück Fell,
was in Kombination mit einer Augenbinde dann auch leicht zu fixieren ist.
Aber dieses Spiel ist nicht nur fies! In der Kombination mit einer gesamten Einschränkung der
Sinneswahrnehmung, die Augen verbinden, knebeln, den Kopf eventuell ganz in eine Maske stecken - für
viele das einzig Wahre, um zur Ruhe zu kommen!
Auf gar keinen Fall darf etwas in den Gehörgang hinein geschoben werden! Wattestäbchen, die
autoerotisch verwendet werden, sind das täglich Brot der HNO's. Bei einem anderen das
zu tun, artet mit ziemlicher Sicherheit in einer Katastrophe aus. Das Trommelfell ist eine sehr
dünne Membran, die leicht Risse bekommt und mit einem Loch drinnen ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen kann.