Ein SM-Klassiker ist sicher der Knebel. Es gibt sie in den verschiedensten Größen und
Ausführungen. Die einfachste Möglichkeit einen Knebel herzustellen ist, in ein Tuch oder z.B.
einen Bademantelgürtel einen großen Knoten zu machen, den Knoten den Bottom in den Mund zu
stecken und das Tuch am Hinterkopf festzubinden. Das hat den Vorteil, daß dabei auch gleich der
Speichel aufgesaugt wird und der Schluckreiz unterbleibt.
Nachteil, im Ernstfall muß man auch das Herz haben, das Tuch oder den Gürtel durch zu
schneiden, um den Partner schnell zu befreien.
Das Gegenteil gibt es auch, Spangen, wie sie in der Zahnmedizin verwendet werden, um den Mund weit
geöffnet zu fixieren. Gibt es etwas schöneres, als einer Plaudertasche den Mund weit
geöffnet zu halten und sie kann trotzdem nicht sprechen?
Für Menschen, die nicht oder nur eingeschränkt durch die Nase atmen können, gibt es auch
Ballknebel mit Löchern, die die Atmung nicht behindern aber leider (?) ein heftiges Sabbern
verursachen.
Bei all dem ist zu berücksichtigen, daß der Knebel schnell abzunehmen ist.
Und, wie für die Augenbinde gilt, vor dem ersten Einsatz in der Session, erst mal das Trockentraining!
Nicht jeder fühlt sich mit jedem Knebel gleich wohl. Es kommt auf Größe, Material und
Geschmack des Materials an, ob es klappt oder nicht.
Und, der Einzige der sagt ob es klappt oder nicht, ist der Bottom, sonst niemand! Eine Person gegen ihren
Willen zu knebeln kann tödlich enden und ist ein absolutes NoNo!
Ein wichtiger Aspekt beim Knebeln, wenn dem Bottom übel wird, MUSS der Knebel sofort entfernt werden.
Es besteht nicht nur akute Erstickungsgefahr. Sollte Erbrochenes in die Lunge gelangen, reichen bereits
geringste Mengen aus, um eine bakterielle Lungenentzündung hervorzurufen, die mit ziemlicher Sicherheit
(im Glücksfall!) tödlich endet.
Noch eine Möglichkeit, die Sprache zu unterbinden, sind ganz einfache Klebestreifen über den Mund.
Sie haben den Vorteil, daß sie keinen Würge- oder Brechreiz auslösen, aber das Abnehmen
kann manchmal ziemlich schmerzhaft sein.
Am sichersten ist, man legt den Knebel so an, daß er im Notfall ausgespuckt werden kann. Aber
manchen ist das leider nicht genug.
Der Knebel unterbindet die Kommunikation, was manchmal ein echter Segen ist :-) aber auch ein enormer
Nachteil. Wenn man einen Partner noch nicht gut kennt, bekommt man als Top unter Umständen nicht
die nötigen Informationen und Rückmeldungen, die für einen reibungslosen Spielverlauf
erforderlich sind.
Wenn man eine neue Spieltechnik einbaut, kann es ebenfalls dadurch zu Problemen und
Mißverständnissen kommen.
Da die Kommunikation geknebelt unterbrochen ist, kann das Safe-Wort nicht gesagt werden! Das heißt,
es muß eine andere Möglichkeit der Verständigung geben. Ein Knebel kann zwar niemanden
absolut stumm machen, ein hörbares Grummeln ist immer noch möglich, aber das kann zuwenig sein.
Ein O.K.-Code wie z.B. ein Händedruck oder ein anderes Stop-Zeichen sollte mit eingebaut werden.
Ein Taschentuch in der Hand oder leicht an einen Finger gebunden, welches dann zeitgerecht zu Boden segelt,
kann diesen Zweck erfüllen. Es gibt aber auch Signaltongeräte, die man dem Bottom in die Hand
drücken kann, die bei Gefahr nur gedrückt werden müssen und dem Top ein sehr lautstarkes,
sicheres Zeichen geben.
Und dann noch, die liebevollste Art den Partner zum Schweigen zu bringen ist ein Kuß!