Es gibt keine SM-Frauen. Frauen machen
das doch nur ihrem Partner zuliebe, sie interessieren sich aber
nicht dafür.
Bei den meisten SM'lern findet
man traumatische Erlebnisse in der Kindheit, Depressionen usw.
Es gibt noch nicht so viele wissenschaftliche Untersuchungen,
wie SM'ler zu ihrer Leidenschaft kommen, aber eines ist sicher,
es gibt keinen Beweis dafür, dass prozentuell mehr missbrauchte
Kinder unter ihnen sind, als unter nicht SM'lern. Wenn sich
SM'ler mehr um ihre psychischen Belange kümmern, dann liegt
das daran, dass sie bis zu ihrem inneren Outing schon mal viele
Zweifel um ihren gesunden Verstand hinter sich haben.
Wir leben nun mal in einer Welt in der den Männern durch
die Pornoindustrie verkauft wird, der einzig legitime Fetisch
an einer Frau wären riesige Silikontitten. Nicht leicht,
wenn Mann entdeckt, dass seine Leidenschaft die Füße
einer Frau, diese herrlich lockenden Zehen, der Schwung der
Knöchel, der gewölbte Rist in High Heels ist und er
davon träumt, dass er genau diese Füße auf seinem
Nacken spürt, die ihn mit sanftem aber bestimmten Druck
die Stirn auf den Boden drücken ... Das kann doch nur krank
sein, wenn alle anderen sich an Riesenbrüsten begeilen?!?
Das ist nur eine kleine der vielen Nöte, die ein
zukünftiger SM'ler möglicherweise hat. Und wenn er
da mal durchkommt, dann geht er meistens auch wesentlich offener
mit psychischen Themen um, was bei vielen eben o.g. Vermutung
aufkommen lässt.
Nur gebildete Menschen betreiben
BDSM.
Das mag auf den ersten Blick so erscheinen, wenn man heute auf
einen der SM-Stammtische trifft, die in letzter Zeit in nahezu
jeder deutschsprachigen Großstadt wie Pilze aus der Erde
geschossen sind (Gott sei Dank!). Es handelt sich zu einem guten
Teil um Menschen, die über Internet zueinander gefunden
haben und das sind nun mal eher diejenigen, die aus welchen
Gründen auch immer, bereits mit Computer arbeiten, Studenten
sind oder aus beruflichen Gründen mit EDV usw. zu tun haben.
Dieser Zustand wird sich ohnehin bald ändern bzw. ändert
sich ja bereits, nachdem sich dieses Medium rasant verbreitet
und absehbar ist, dass es sehr bald nicht mehr viele Haushalte
eben wird, in dem kein Internetanschluss vorhanden ist.
Die Vor-Internetzeit hatte viele kleine SM-Gruppierungen
in denen sich meistens einige Verwegene über verschlüsselte
Kontaktanzeigen zusammen gefunden haben. Zum Teil gibt es sie
noch, einige haben sich in der SM orientierten Swingerszene
aufgelöst und sicher gibt es hier und da noch einige schmuddelige
(Sauna-) Clubs mit eigenartig finsteren Gestalten. Ein guter
Teil war und ist noch immer über die Nobel-Profi-Liga organisiert.
Diese Gruppen hatten und haben eines gemeinsam, es sind einige
Managertypen dabei, aber mindestens genau so viele, die kein
Maturaniveau haben. Ein Rückblick in die SM-Geschichte
lässt auch die Vermutung aufkommen, dass in erster Linie
der dekadente Adel bewusst SM gefrönt hat. Nur, wann hat
die Geschichte schon jemals über die kleine Leute berichtet
außer wie viele als Kanonenfutter in einem Krieg gefallen
sind?
Die Topmanager gehen wegen des
Machtausgleichs zu Domina.
Lieblings-Klischee der Sex-TV-Sendungen und von all jenen, die
sowieso immer alles ganz genau wissen.
Landauf landab, wo auch immer man hinkommt und über SM
geredet, berichtet oder besser doch gemutmaßt wird, ist
völlig klar, die Manager die zur Domina gehen sind Männer,
die den Schmerz und die Demütigung als Ausgleich zu ihrer
machtausübenden Tätigkeit benötigen.
Also, ich habe noch keinen Manager erlebt, der seine Mitarbeiter
auspeitscht, auf allen Vieren kriechen lässt, sie bespuckt
oder mit Einläufen drangsaliert. Es soll schon einmal vorkommen,
dass es Manager gibt, die ihre Mitarbeiter fies behandeln, demütigen
und schikanieren, aber das sind wohl eher Arschlöcher die
sich sicher nicht von einer Domina als Ausgleich dafür
den Hintern versohlen lassen, sondern vielmehr diejenigen, die
auch privat in destruktiven Beziehungen leben bzw. schon mehrere
Scheidungen oder Trennungen hinter sich haben.
Nun also, Manager gehen zur Domina, aber, und da stimmen mir
Frauen aus der Profiliga zu, nicht um den viel zitierten Machtausgleich
zu bekommen, sondern um zumindest teilweise das auszuleben,
was ihrer Natur entspricht.
Zu einem Teil handelt es sich um Menschen die in ihrer Persönlichkeit
eher devot sind, durch ihre professionelle Leistung und harte
Arbeit, die ihnen Freude macht derart überzeugen, dass
sie automatisch Karriere machen. Leider ist nicht jeder Fachmann
auch als Führungspersönlichkeit geeignet. Geht die
Karriere zu schnell, bleibt die persönliche Entwicklung
zurück und es kommt zu Konflikten auf Grund von Überforderung.
Wenn diese Menschen zur Domina gehen dann konsultiert ein Profi
den anderen zu einem entspannenden fairen Deal.
Ein anderer Typ ist schon fast als professionell devot zu bezeichnen.
Er hat das richtige Parteibuch, den richtigen Vater, ist im
richtigen Studentenverband, hat die passenden Kontakte und schon
läuft die Sache. Wie sich eine Lady aus dem Profilager
auszudrücken pflegt: "Bei mir können sie sich
endlich voll ausschleimen und ihre Mastdarmakrobatik real ausleben.
Als Kunden sind sie einfach aber nicht angenehm. " Dann
kann es noch sein, dass Männer das Pech haben als Sohn
eines Unternehmers zur Welt zur kommen und Verantwortung übernehmen
müssen die sie unter anderen Umständen abgelehnt hätten.
Als gelernte Unternehmer unternehmen sie auch etwas für
ihr Wohlbefinden. Sie decken sich nicht mit Wichsliteratur ein,
sonder holen sich via Profi ein Stück ihres spielerischen
Kind-Seins in ihr Leben. Ganz allgemein kann man beobachten,
dass meistens diejenigen die Top-Karriere machen, die in ihrer
Grundstruktur eher devot sind. Durch ihre Stabilität in
der Biegsamkeit der Persönlichkeit ohne zu zerbrechen überstehen
sie Krisen im Berufsleben wesentlich besser als dominante Menschen
die rasch durch Gesichtsverlust reaktionsunfähig werden.
Jeder gute Top hat als Bottom angefangen.
Ein sehr hartnäckiger Mythos, der auf einige wenige zutrifft,
für die meisten Tops, die keine Switcher sind jedoch ganz
einfach nicht stimmt. Viele gehen davon aus, dass ein guter
Top der sich in seinen Bottom hineinversetzen kann, auch
einmal in der Rolle des Bottoms gewesen sein muss. Es gibt Menschen,
die können das ganz einfach ohne das je getan zu haben.
Es fällt ihnen leicht sich in die Rolle eines Mitarbeiters,
eines Freundes, eines Familienmitgliedes zu versetzen und kann
diesem dann auch mit dieser Einfühlsamkeit leichter helfen.
Warum soll das bei einem Bottom nicht klappen? Natürlich
gibt es Tops, die auch mal die Seiten wechseln, ganz klar, aber
dass jeder gute Top als Bottom begonnen hat, dafür gibt
es keinerlei Beweise, aber jede Menge Gegenbeweise. Einige Tops
sind eben immer nur Tops und werden nie etwas anderes sein und
das bedeutet nicht, dass sie auch nur um einen Deut schlechter
sind als einer, der die andere Seite auch kennt.
Alle Macht geht vom Bottom aus!
Stimmt nicht!
Viele Menschen, die erst mal verstanden haben, daß SM
nichts mit Übervorteilen, realer Machtdemonstration, Gewalt,
totaler Unterwerfung usw. zu tun hat, gibt gerne Sprüche
von sich wie: Alle Macht geht vom Bottom aus.
Im Englischen wird häufig der Ausdruck Power-Exchange für
BDSM verwendet. Ein Ausdruck, der den Vorgang in einem SM-Spiel
wesentlich besser beschreibt als jede mögliche deutsche
Übersetzung oder Deutung.
Natürlich ist es so, daß der Bottom immer das obere
Limit vorgibt und das ist auch seine Macht im Spiel.
Natürlich ist es so, daß der Top machen kann was
er will, sich aber immer an den Möglichkeiten des Bottoms
orientieren muß.
Aber, ein SM-Spiel funktioniert, wenn es sich nicht gerade um
Autoerotik handelt, aus zwei Menschen, zwei gleichberechtigten
Partnern. Wenn einer der beiden nicht gut drauf ist, dann wird
nix draus.
Klar, wer es einmal erlebt hat, der Bottom gibt jede Menge Energie
an den Top ab, eine Energie, die die gesamte Session ernährt.
Aber gleichzeitig steckt der Top auch Energie in die Session
hinein und das beginnt bereits mit der Vorbereitung, mit dem
Austüfteln einer Idee, dem Einstimmen in die Session usw.
Eine gelungene Session ist ein Austausch von Energie, oder besser
noch eine Potenzierung der von beiden Seiten investierten Energie,
eine Energie, die von beiden Partnern kommt und von der beide
Partner profitieren.
Power-Exchange eben!
Tops machen keinen Abwasch.
Natürlich nicht, dazu gibt es heute ja
Geschirrspüler! Ernst beiseite ... ;-)
Wenn ich am späten Nachmittag noch im Chat hänge,
dann kommt irgendwann der Moment wo ich dann tippe: "Leute,
ich verziehe mich an den Herd, mein Schatz hat Hunger, wenn
er nach Hause kommt! " Nicht nur einmal habe ich ähnliches
gelesen wie: "Das kann ich mir gar nicht vorstellen, dass
du dich an den Herd stellst! " Natürlich tue ich das
und viele andere dominante Frauen und Männer auch. Kochen
ist etwas kreatives und bevor ich dabei leide wie ein untalentierter
Bottom ungeschickt und mit Unlust in der Küche hantiert,
mache ich das lieber gleich selber! Und, es nervt mich auch,
wenn jemand ohne zu wissen was er tut sich beim Abwasch an die
Töpfe macht und diese dann danach noch Kochränder
haben. Es gibt Dinge, die müssen eben getan werden, aufräumen,
kochen usw. Wenn es der Dominante ist, der das gerne und ambitioniert
tut, dann tut er es eben. Wenn es der Bottom-Partner ist, dann
ist das auch gut. Das hat mit der sexuellen Orientierung absolut
nichts zu tun!
Mit einem Sklavenvertrag oder
der schriftlichen Einverständnis zur Körperverletzung
ist der Top im Ernstfall rechtlich abgedeckt.
In den meisten Staaten wurde bereits im 19.
Jahrhundert die Sklaverei abgeschafft.
1926 erfolgte die Annahme der Antisklavereiakte durch den Völkerbund.
Ein solcher Sklaven-Vertrag verstößt gegen das Recht
bzw. ist gegen die guten Sitten und wird vor Gericht wenn überhaupt
zur Belastung des Tops gewertet, sicher nicht zu seiner Entlastung.
Mit der Einverständnis zur Körperverletzung ist das
je nach Staat unterschiedlich. In Deutschland ist das möglich,
in Österreich nicht.
In Österreich gibt es zwar den § 90 StGb. In dem so eine
Möglichkeit geschaffen ist, dies trifft jedoch nur für
z.B. Sportler wie Boxer zu. Es wird jedoch explizit angeführt,
dass diese Einverständnis nicht gegen die guten Sitten
verstoßen darf. Ob das nun für SM gilt oder nicht,
keiner von uns möchte das ausjudizieren! Unsere Partner
sind uns wichtiger als diese Klärung vor Gericht und, egal
in welchem Land auch immer, das letzte Wort hat das Gericht.
Der Großteil Männer
sind Top, Frauen neigen eher dazu Bottom zu sein.
Da frage ich mich, was sollen die vielen Angebote von Herren
allen Alters, die, ohne dass ich je darum gebeten hätte,
sich mir als Sklaven anbieten? Was bin dann ich? Devote Top?
Und warum schreiben meinen Partner Männer an, die eine
Domina suchen und am gleichen Tag mit gleicher E-Mail mir, dass
sie eine devote Partnerin kennen lernen möchten?
Vielleicht, weil sie gegenüber einer Frau zu Beginn oder
in der Öffentlichkeit nicht zugeben wollen oder können,
dass sie auf der Bottom-Seite unterwegs sind, damit sie sich
dafür nicht schämen müssen? Kann es sein, dass
es Frauen ganz einfach leichter Fällt hier die Wahrheit
zuzugeben?
Nach meinen Erfahrungen aus der Praxis würde ich mal schätzen,
2/3 der Männer sind Bottoms oder Switcher und ¾ der Frauen.
Dominante Frauen sind Männerhasser.
Fast jedes Mal, wenn ich in einer Newsgroup
auf einer Mailingliste, in einem Chat, in einem Gespräch
einem Mann widerspreche, ihm Nachweise, dass seine Darstellung
der Dinge nicht der Realität entspricht oder zumindest
sich nicht mit meiner Erfahrung deckt, das dann auch durchargumentiere
und mir keine Meinung aufdrängen lasse, bzw. nicht still
duldend hanebüchenen Unsinn so lasse, dann wird mir der
Einfachheit halber unterstellt, dass ich Männer hasse.
Unsinn ist Unsinn, ganz egal von wem er kommt und wird auch
durch hartnäckiges Widerholen eines Möchtegerns nicht
besser.
Ich finde es an der Zeit, dass sich diese Art von Männer
endlich einmal emanzipieren damit sie eine Frau nicht als Dumpfbacke
sehen, die froh sein muss, dass sie seine heiligen allwissenden
Weisheiten zu hören bekommt.
Ich und wohl die meisten Frauen, die derartigen Attacken ausgesetzt
sind, lieben ihre Partner, haben sehr viele Männer als
Freunde und werden von vielen Männern als Gesprächspartner
geschätzt.
Eine andere Variante dieses Mythos ist: dominante Frauen wurden
mindestens einmal von einem Mann missbraucht. Ihre Dominanz
ist nichts anderes als Rache.
Meine Erfahrung: missbrauchte Frauen werden alles andere als
dominant, sie fallen in eine tiefe Krise, geben sich selbst
für alles und jedes die Schuld. Ich kenne keine einzige
Frau, die sich mit sexueller Dominanz an Männern rächt,
denn dabei würde sie viel zu schnell lernen die Männer
lieben und das ist da ja nicht die Idee, die hinter der Rache
steckt. Wenn sich diese Frauen beginnen zu rächen, dann
tun sie das mit ganz anderen Mitteln. Das hat mit BDSM nichts
zu tun.
Dominante Frauen sind ja nur so
lange dominant, solange sie mich noch nicht kennen gelernt haben.
Ich finde es zum Kotzen. Immer wieder versuchen dominante
Männer das Unterwerfungsspiel mit mir zu spielen. Sie
fangen im Gesprächen, in Chats an mich ungebeten zu toppen,
so als sei das das selbstverständlichste der Welt. Die
abgeschwächte Form ist, sie geben mir Ratschläge,
versuchen mich ungebeten zu coachen, meinen es gut mit mir.
Ich bin ohne deren Ratschläge über 40 Jahre ausgekommen,
ich schaffe das auch noch weiterhin hervorragend. Danke. :-/
Lasse ich mir das nicht bieten, dann gehen sie so rasch wie
möglich zum vorigen Mythos über, dominante Frauen
sind Männerhasser, um sich nach einigen unvermeidlichen
Abwehrattacken meinerseits beleidigt, mich lautstark beschimpfend,
zurückzuziehen.
Eine weiter Variante des Spiels ist: egal was auch immer du
sagst, ich setzte noch einen drauf, denn du bist ja nur eine
Frau.
Es gibt nur einige wenige, die einen dezenten Hinweis, das zu
unterlassen akzeptieren um sowohl mir als auch ihm den Gesichtsverlust
zu ersparen. Die meisten legen es leider immer wieder darauf
an mich zu besiegen um ihr männliches Ego zu bewahren.
Verlierer sind wir dann im Endeffekt beide.
Darum, liebe Herren, noch mal, emanzipiert euch bitte, euer
Mini-Macho-Ego ist nicht das wichtigste auf der Welt. Lasst
mich und andere dominante Frauen in Ruhe ganz einfach so leben,
wie wir das möchten. Schnitzt eure Kerben anderswo *seufz*
Es gibt keine SM-Frauen. Frauen
machen das doch nur ihrem Partner zuliebe, sie interessieren
sich aber nicht dafür.
Ähem ... Ich habe eine Mailing-Liste für BDSM interessierte
Frauen gegründet. Innerhalb von etwas mehr als einem Jahr
ist sie auf mehr als 100 Frauen angewachsen. Der Wiener SM-Frauenstammtisch
wird regelmäßig gut besucht, es wird geratscht, diskutiert,
Erfahrungen ausgetauscht, Techniken besprochen, Korsetts anprobiert
und natürlich geht einiges auch Off Topic, aber es sind
zweifelsohne alle SM'lerinnen!. Ich kenne sehr viele SM-Frauen
die auf der Suche nach einem passenden Partner, entweder nur
für ihre SM-Leidenschaft oder als Lebensgefährte,
sind.
Frauen, die es tatsächlich ihrem Partner zuliebe
tun, ziehen das nicht lange durch, sosehr sie ihren Partner
möglicherweise auch lieben. Wer es nicht hat, der hat es
nicht. Das ist nichts Böses, nichts liebloses, es ist ein
Faktum das sich nicht ändern lässt. Wenn sie es für
ihn tut, egal auf welcher Seite auch immer, wird sie dadurch
kaputt gehen oder im besseren Fall davor davonlaufen bzw. die
Beziehung beenden.