



















Fake-Alarm!

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Cybersucht

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Fake-Alarm
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Wer im Internet unterwegs ist muss zwangsläufig damit rechnen
auf Menschen zu treffen, die nicht der/die sind für die sie
sich ausgeben. Es ist einfach sich eine Identität zurecht
zu basteln und einmal die Positionen zu tauschen. Insofern, nicht
mal so eine schlechte Idee. Es wird wohl so manchen Mann gut tun
einmal zu erleben wie widerwärtig die Reaktionen seiner Geschlechtsgenossen
sein können, sobald in einem Forum oder Chat eine Frau auftaucht
die noch keinen Partner hat. Allerdings, Männer die als Frauen
irgendwo einsteigen können meistens nur Männer beeindrucken.
Von den Frauen werden sie meistens leicht entdeckt. Frauen sprechen
untereinander anders als es Männer tun bzw. können.
Wie auch immer, werden durch solche Spiele eher Selbsterfahrungen
gesammelt und niemand in seinen Gefühlen verletzt, bzw. nur
diese Männer geschädigt, die Frauen kategorisieren in
fickbar/nicht-fickbar oder kleine Titten/riesen Titten - fickbar,
sehe ich da kein Problem.
Es tut auch Frauen mal gut die Rollen zu wechseln. Ich habe auch
schon mal so für mich hingemeint:
Wenn Frau sein so was ist, was ich da vor mir habe... ich glaube
ich will keine Frau sein!
Es ist eine gute Möglichkeit zu erkennen, dass eben andere
Menschen anders sind, und, die dürfen das!
Es gibt aber eine "Fake-Sparte" die für manche
Menschen bedrohlich wird und nicht selten zu endlos langen Diskussionen
in diversen Foren führt. Es ist auch nicht ungewöhnlich,
dass sie zu Polizeieinsätzen führen.
Einige Menschen dürften sich auf dieses Spiel regelrecht
spezialisiert haben und man findet sie konzentriert im Umfeld
von Sadomasochismus.
Der Trick ist Menschen anzusprechen die ein leicht beeindruckbares
Helfersyndrom haben, sich in der Materie Sadomasochismus nicht
auskennen oder nur Klischeebilder haben. Aber auch so mancher
alter SM-Haudegen ist solchen Psycho-Kriminellen schon auf den
Leim gegangen: ich auch.
Das Spiel läuft immer sehr ähnlich ab. Jemand erzählt
eine Geschichte von
- einer misshandelten Frau die als "Sklavin"
gehalten wird
- eine Frau die beim ersten Kontakt einem Turbo-Dom
ins Netz gegangen ist dem sie jetzt auf treu und verderben ausgeliefert
ist
- eine Frau die von ihrem sadistischen Ehemann täglich
grün und blau geschlagen wird, sie ihn aber liebt und nicht
von ihm loskommt
- ein Mann gegen seinen Willen in einer von mehreren
Personen zugänglichen Session seiner Hoden beraubt wird -
kastriert wird
- ein Dialog entsteht von einer misshandelten Sklavin
und auch gleich mit der Herrin/Herrschaft
- der/die SklaveIn meldet sich selbst mit einer
weltfremden bis haarsträubenden Geschichte und der Herr/die
Herrin greift auf entsprechende Kommentare was da wohl schief
läuft, schlichtend und den Sklaven bestätigend, ein
- die Aufstellung ist sicher unkomplett!
Oft genug ist es so, dass erst einmal die Geschichte abgeht durch
irgendjemand und dann scheinbar der Kontakt zum vermeintlichen
Opfer hergestellt wird, selbstverständlich nur per Mail,
weil alles andere wäre ja viel zu gefährlich für
das Opfer oder die Kinder könnten etwas mitbekommen und so
weiter und so fort. Durch die Nachfragen des "Helfenden"
wird dann die Geschichte weiter entwickelt. Das kann per Chat
sein oder auch per E-Mail-Verkehr. Es kommt manchmal sogar zu
telefonischen Kontakten um das Spiel noch zu intensivieren.
Es ist auch möglich, dass so ein Fake-Krimineller gleichzeitig
mit mehren Mitspielern seine Spielchen treibt. Auf einer sehr
bekannten SM-Mailingliste war ein und dieselbe Person gleich mit
7 oder 8 Nicks und Persönlichkeiten drauf und hat jeweils
je nach Gesprächspartnertyp seine Show abgezogen, auch mit
sehr intimen persönlichen Mails.
Tja, und da ich nicht irgendwer bin in der SM-Szene hatte ich
es mit einer zu tun die angeblich schon in der Psychiatrie war
weil sie ihr Ehemann damals da rein gesteckt hat, ein Sohn von
ihr durchgebrannt ist und die es zu dem Zeitpunkt mit einem
offensichtlich "rettenden Superdom" tu tun hatte,
der sie noch weiter in die Depressionen gestürzt hat. Sie
war angeblich stark Selbstmordgefährdet. Nachdem die Gefahr
bestand, dass ich aus dem Dialog aussteige, wenn sie sich nicht
von dem Super-Dom trennt hat sie das dann auch getan und das
Spielchen ist dann eben wo anders weiter gegangen. Im Nachhinein
gesehen muss ich sagen, perfekt gemacht. Ich habe lange gebraucht
bis ich gemerkt habe, dass ich voll und ganz verarscht wurde.
Dieser Erfolg mit mir hat den Psycho-Kriminellen offenbar zu
seinem sehr erfolgreichen Ausflug auf der oben erwähnte
Mailingliste beflügelt. Ich gehe davon aus, dass er sein
Unwesen noch weiter treibt.
Das Problem ist, man kann rechtlich gegen diese Typen nicht vorgehen.
Grober Unfug wird zurecht nur mäßig bestraft und dürfte
die Gerichte angesichts sowieso zu vieler Krimineller nicht wirklich
dazu motivieren etwas gegen dieses Problem zu unternehmen.
Nun, wie erkennt man diese Typen?
Wenn man keine Erfahrung hat wie tatsächliche Notfälle
aussehen - gar nicht.
Aber es gibt doch einige Hinweise.
1. der Kontakt erfolgt nicht direkt sondern wird vermittelt:
Du ich habe gehört da gibt es... und was kann man da tun?
Dieser Erstkontakt ist nicht selten esoterisch versiert, es
gibt Verbindungen zu allen möglichen Licht-Organisationen,
fernöstliche Lebensweisheiten usw. um die Glaubwürdigkeit
und Ernsthaftigkeit des Erstkontakters damit zu stützen.
Damit wird auch gleichzeitig eine zusätzliche Dramatik
aufgebaut. Der ohnehin schon sehr versierte "Ersthelfer"
der sich ja schon auskennt mit seinen Energiekonzepten erbittet
"deine" Hilfe und "deinen" Rat um dich in
deinem Selbst zu erhöhen.
Super Speck auf den ich auch voll abgefahren bin!
2. Gibt es erst einmal Kontakt zum "Opfer" per Mail
oder Chat sind die Angaben um den Ort des Geschehens eher kryptisch.
Das Opfer muss sich ja schützen und noch viel mehr den
Täter weil ja vermutlich auch noch beide verheiratet sind
aber nicht miteinander und außerdem ist ja alles nicht
so schlimm. Kommt es zu einem Telefongespräch, dann natürlich
nur mit einer für den Laien nicht verfolgbaren Handy-Nr.
Punkt 2 könnte auch auf reale Opfer hinweisen, Punkt 1 nicht.
Wie geht man mit Hilferufen um?
Es gibt eine Organisation die von Sadomasochisten aufgestellt
wurde um in Notfällen sinnvoll helfen zu können. Mayday
Verweise das Opfer dort hin bzw. wenn die/der sich nicht traut,
nimm du Kontakt auf und nimm das Opfer dann bei der Hand - physisch
- um den Weg raus zu gehen.
Es geht alles grundsätzlich nur über den persönlichen
Kontakt und der Überprüfbarkeit der gesamten Geschichte.
Lässt sich das vermeintliche Opfer nicht auf den persönlichen
Kontakt ein und bittet um Hilfe bzw. ist mit der angebotenen Hilfe
einverstanden, das heißt, es wird ein "Hilfe-Vertrag"
abgeschlossen:
FINGER WEG!
Ganz egal wie dringend erforderlich die nötige Hilfe erscheinen
mag!!!!!!!!!!!!!!!
Was muss man beim helfen beachten?
Wie weit die eigene Hilfsbereitschaft und auch Fähigkeit
geht.
Informationen dazu findest du auch auf Mayday
oder hier bei
mir.
Wie schützt man sich vor Fakes?
- schütze du selbst deine Privatsphäre!
Es ist verführerisch persönliches mit total fremden
zu besprechen. Ich nenne es das Barkeeper-Taxifahrer-Syndrom.
Beides sind Menschen, die man kurz sieht, sich ausweinen kann
und die man sehr wahrscheinlich nie wieder sieht. Soweit kein
Problem. Im Internet, wo der Kontakt dann "hängen bleibt"
entwickelt sich leicht eine Online-Beziehung die real nicht überprüfbar
ist und die psychisch sehr tief geht. Von einem Fall weiß
ich, dass sie zum Selbstmord geführt hat , als das Tatsächliche
Opfer erkannt hat, dass es voll von ein paar Studenten verarscht
wurde.
- Bleib professionell!
Helfen ist schwierig.
Wenn du etwas nicht kannst, dann lass die Finger davon. Überfordere
dich nicht selbst bzw. lass dich nicht zu Rettungsaktionen verführen
die dich überfordern. Such dir die Menschen, die mit so einer
Situation zurecht kommen. Das ist mehr als echte Opfer meistens
zu erwarten haben. Fakes werden damit automatisch ausgefiltert.
- Auch "Frauen" sind Fakes!
Nur weil man es scheinbar mit einer Frau zu tun hat ist noch lange
nicht gesagt, dass es so ist. Es ist sehr, sehr häufig so,
dass die vermeintlich hilfsbedürftigen Frauen tatsächlich
Männer sind. Männer fahren gerne auf den Speck drauf
um ihre "Ritterlichkeit" unter Beweis zu stellen. Es
ist das alte Spiel mit dem SOS der untergehenden Schiffe:
Rettet Frauen und Kinder zuerst!
Nur, Frauen sind keine Kinder und müssen/sollen/wollen nicht
so behandelt werden! Es ist Frauen durchaus zumutbar für
sich und ihre Sicherheit selbst zu sorgen bzw. die Verantwortung
zu übernehmen!
Ich nehme z.B. in meine Frauengruppen nur Frauen auf, von denen
ich mich auch überzeugt habe, dass sie authentisch sind.
Frauen die angeblich zu schüchtern sind usw. werden erst
einmal einen Weg finden müssen ihre Schüchternheit zu
überwinden. Ich bin kein Online-Therapeut für Schüchtis.
- Rechne damit, dass dein Gesprächspartner
ein Fake ist!
Es ist nicht notwendig eine Paranoia zu entwickeln. Aber behalte
im Hinterkopf, dass diese Möglichkeit besteht.
- Internet ist fein. Die Realität findet nicht
am PC statt!
Entweder das Opfer ist bereit sich mit jemandem zu treffen der
Willens und in der Lage ist zu helfen, oder lass die Finger davon!
Fake-Alarm!
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