Definition
Religiöser Chauvinismus
Alltags Chauvinismus
Chauvinismus in der SM-Szene
Chauvinismus ist ein Ausdruck für
exzessiven Nationalismus. Das Wort ist von dem Namen des französischen
Soldaten Nicolas Chauvin abgeleitet, der ständig von den
Leistungen Napoleons I. sprach, sogar noch nach Napoleons Niederlage
bei Waterloo im Jahr 1815. Eine solche Bewunderung für sein
Idol machte Chauvin zum Gespött der Leute.
Der Begriff männlicher Chauvinismus wurde von der Frauenbewegung geprägt, um
männliche Verhaltensweisen und Einstellungen zu charakterisieren. Er richtet sich
gegen den überlegenheitsanspruch des Mannes gegenüber der Frau in der
Gesellschaft.
Markige Sprüche zum Thema ;-)
Frage: Frauen haben angeblich ja auch Verstand! Warum benützen sie
ihn denn so selten?
Antwort: Weil bei dem Angebot an Männern sonst die Rasse Mensch zu
den aussterbenden gehören würde!
Männer müssen schwache, hilflose Frauen ritterlich vor der männlichen
Aggression beschützen um ihre eigene Aggression an ihnen auszuleben.
Religiöser Chauvinismus
Nun, mittlerweile zeigen moslemische Frauen ihre Männer an und sorgen für
entsprechenden Erholungsaufenthalt selbiger im Gefängnis, wenn sie von ihnen
verprügelt werden, weil Moslem sein nichts mit Gewalt gegen Frauen zu tun hat. In
der christlichen Gemeinde wackelt die männliche Vorherrschaft auch bereits gewaltig.
Das heißt auch die schlimmsten Glaubens-Chauvinisten werden in stillen Stunden
bereits erkennen müssen, dass ihre Zeit am Ablaufen ist.
Alltags Chauvinismus
Im nicht religiösen Leben blüht heute noch Chauvinismus überall dort, wo
Frauen von Männern finanziell abhängig sind, die Bildungsunterschiede zwischen
den Geschlechtern unterschiedlich sind und dort, dort wo Armut und Alkoholismus zu Hause
sind und natürlich überall dort, wo Frauen der Meinung sind, das wäre
eben so und könne nicht geändert werden. Es ist der Frauentyp, der über
Jahrhunderte dafür gesorgt hat, dass ihre Söhne die gleichen Chauvinisten
werden, wie ihre Väter.
Der Chauvinismus hat gerade heute wieder Hochkonjunktur wo eine stark männlich
orientierte EU-Organisation mit ihren ausschlich ökonomischen Kriterien dafür
sorgt, dass Frauen wieder zurück an den Herd getrieben werden, in Billigjobs abgeschoben
werden oder in eine Scheinselbstständigkeit um den Männern nicht die kostbaren
Arbeitsplätze wegnehmen, denn diese benötigen ja die männlichen Familienerhalter.
Während die europäischen Staaten immer reicher werden, steigt die Armut alleinerziehender
Mütter mit Kindern. Sehr viele Frauen fallen aus verschiedenen Gründen
überhaupt durch den sozialen Rost.
Ein extrem widerlicher Auswuchs männlichen Chauvinismusses hat eines der traurigsten
Kapitel der jüngeren europäischen Geschichte gebracht. Gleich der erste
Jugoslawien-Krieg brachte viele Flüchtlinge nach österreich. Es wurden
dringend private Quartiere benötigt um den Ansturm an Menschen unterzubringen.
Viele österreicher rückten in dieser Zeit enger zusammen um ihren Nachbarn
Platz zu schaffen. Einige alleinstehende Männer auch. Sie bevorzugten Frauen mit
Kindern, vorzugsweise Töchtern von denen ganz selbstverständlich erwartet
wurde, dass sie aus Dankbarkeit dann auch gleich die sexuellen Bedürfnisse des
Quartiergebers befriedigen.
Wie war das? Manche Männer müssen schwache, hilflose Frauen ritterlich vor
der männlichen Aggression beschützen um ihre eigene Aggression an ihnen
auszuleben.
Die Frauenbewegung mit Vorreiterinnen wie Emmeline Pankhurst oder Mary Wollstonecraft,
hat dazu geführt, dass sich das Bewusstsein für Chauvinismus in der Gesellschaft
breit gemacht hat. Leider nur nicht überall und ganz sicher nicht Zeitgleich, man
denke nur an das Wahlrecht der Frauen in der Schweiz wo es auf Kantonsebene erst 1990
endgültig verwirklicht wurde!
Für die meisten Männer ist ihre Männlichkeit über das Gegenteil von
dem was sie für Weiblichkeit halten, definiert. Während Frauen zusehends lernen,
dass das Stark-Sein in ihrer Persönlichkeit die vermeintliche Weiblichkeit nicht
ausschließt, dass sich Weiblichkeit, Selbst-Bestimmt-Sein und Selbst-Bewusst-Sein
einander ergänzen, sich ganz sicher nicht ausschließen, sehen Männer
immer noch Männlichkeit als Gegenteil von Weich-Sein, Schwäche zeigen, Nachgiebigkeit.
Sanftmut ist etwas, dass es gilt zu Beherrschen wenn es bei der Frau auftritt und in sich
selbst um nicht als weibisch zu gelten.
Heute steckt die Frauenbewegung in erster Linie deshalb fest, weil sich viele
Männer weigern ihr Ego zu hinterfragen und zu überprüfen, was für
sie selbst nötig ist, um als Mann zu gelten. Sie würden dann vielleicht
verstehen lernen, dass Angeberei, bluffen und: "Männer müssen tun was
Männer tun Müssen!" nicht männlich ist sondern heute nur noch
lächerlich ist und allen Beteiligten nur Zeit und Geld für sinnlos Diskussionen
und Irrwege stielt, das in der Gesellschaft sinnvoller eingesetzt werden sollte. Erst wenn
es die Männer auch geschafft haben ihre immer wieder hergebeteten Archetypen
loszulassen, wenn sie Männlichkeit als Teil ihres Mensch seins definieren, wird es
mit der Gleichberechtigung der Geschlechter auch tatsächlich einmal vorangehen.
Chauvinismus in der SM-Szene
In Anbetracht der vielen Sirs die der Meinung sind, sie müssten sich nur eine
"liebe, brave Sub" suchen, damit ihre chauvinistische Weltanschauung wieder
in Ordnung ist, kann ich die Skepsis der Frauen aus der Frauenbewegung verstehen, wenn
sich eine Frau einem Mann unterwirft. Es kann für sie nicht anders aussehen, als
Chauvinismus pur, den sie permanent zurecht bekämpfen. Die einfachste Methode um
die Situation zu klären ist immer noch: Frag die Frau! Wenn es für sie in
Ordnung ist, dann hat es für jeden anderen auch in Ordnung zu sein, so du dich
davon überzeugt hast, dass sie selbst-bewusst und selbst-bestimmt lebt. Wenn sie
ein Problem damit hat, dann biete Hilfestellung an, mit der sie etwas anfangen kann,
die für sie passend ist und traktiere sie nicht mit deiner persönlichen
Einstellung.
Der männliche Chauvinismus kann in der SM-Szene
unterschiedliche Formen annehmen. Eine der bekannten Formen findet
sich z.B. in Maibox-Pinkler
und wird von mir laufend in den einzelnen Teilen meiner Webseite
immer wieder aufgezeigt.
Eine der widerlichsten Formen ist jedoch, weil vielfach falsch interpretiert, eine
spezielle Variante des Typs: Tabulos, mache alles, keine finanz. Interessen.
Es handelt sich dabei um einen Typ Mann, dem die Frau an sich, ihre Persönlichkeit,
ihre Sexualität völlig egal ist, das einzige was zählt ist seine Geilheit,
seine Phantasie, der keine Frau und keine Realität gerecht werden kann. Er ist der
pure Egoist der permanent versucht Frauen mit seinen Wünschen und Phantasien zu
penetrieren, in der Hoffnung, dass sie ihn als so ekelig empfindet und ihn schlägt
in der Hoffnung ihn los zu werden. Wehe sie tut es! Die Zores die sie sich damit
einfängt habe ich bereits hinter mir und eigentlich lecke ich da immer noch meine
Wunden.
Und, nicht jede Frau, die einen Mann dominiert verdient den Applaus der Frauenbewegung.
Leider gibt es da auch einige, die es mit safe-sane-consensual nicht ernst nehmen und
männlicher Chauvinismus nur weibliche Vorzeichen bekommt.