Jetzt, wo das alles schon Vergangenheit geworden ist, wohlgeordnet meinen eigene Erinnerung zugeordnet, unter der Rubrik Schätze, fasse ich den Mut, dem Erlebten neue Formen zu geben. Wieso neue Formen ? - ich glaube nicht, das man solches wahrheitsgemäß, mit den ganzen Gefühlen niederschrieben kann, oder sollte.
Jetzt stehen sie leibhaftig vor mir. Zögerlich, ich kenne sie ja kaum, und doch, alles was ich von ihnen gelesen habe, was ich jetzt so aus den Gesprächen fassen kann, formt in mir ein gutes Gefühl. Es ist wirklich schwer, zuviel hinterfragt man die Richtigkeit der Gefühle. Ahnend, hoffend, wissend ? - vielleicht tobt der Kampf auch bei Ihnen - gerade jetzt ! "Der Wille ist meine Sichel, und sie wartendes reifes Getreide" dringt aus mir in mein Bewußtsein, wage ich den Schritt, wohl wissend, das hier nicht zählt, wer den ersten tut, sondern daß wir alle drei bereit sind in gleichzeitig zu vollziehen.
Eine kurze selbstsicher klingende Einladung an beide folgt. Der Blickkontakt beider, entflammt mich vollends. Ich höre heraus : das, was sich schon seit dem ersten Treffen tief in mir lautmäßig verwurzelt hat: "Mach ich doch glatt". Die Sache ist gewonnen, denke ich, aber das war erste der Anfang, eine Aufregung über das Ungewisse macht sich breit. Kurz trennen sich die Wege, umziehen und Spielsachen einsammeln ist angesagt.
Gemeinsam erklimmen wir den Dachboden, Haken in den vielen Querbalken sind ja schon vorsorglich eingeschraubt. Noch ist nicht sicher, wer sich gehen lassen darf, oder doch ?
© durch Siegfried 8/95