Der nachfolgenden Text ist Satire. Trotzdem kann ich leider auch versichern, daß vieles aus der Realität entstammt. Für erste Sicherheitstips bei SM Spielen empfehle ich die den Datenschlag Text Minsi zu lesen

Sicherheit geht vor

Hand auf´s Herz, wer von uns Sadomasochisten hat sich nicht schon gewünscht wesentlich weiter zu gehen als er sich je traute. Sein wir ehrlich, es sind zwei Sachen, die es einem Unerfahrenen aber verantwortungsbewußten Top schwer machen: Belange der Sicherheit und das Safeword.
Welcher Bottom kennt nicht die Situation, wo ihn der Top behutsam zu neuen Horizonten des Erlebens hätte führen sollen?

Gestattet mir in Metaphern zu sprechen. Insider wissen, wie sie das alles zu deuten haben:
Wer gestern voll Stolz den Maulwurfshügel im eigenem Garten gemeistert hat, liebäugelt bereits mit dem erklimmen der Zugspitze, die er hinter dem Horizont weiß.
Da ist es nur recht wenn der Partner bereits in anderen Dimensionen denkt: Auf zu den Achttausendern. Verwegen? Wohl kaum: Immerhin wurden die ja allesamt auch schon von anderen (soweit man weiß sogar Nicht-SM´ler!) bestiegen.
Wenn ein Weichei das sogar ohne Sauerstoff schafft, dann wir wohl auch! Als verantwortungsvoller "Führer" will man ja dem Bottom immerhin was bieten.

Am Dach der Welt erscheinen Alltagssorgen so klein,
berauschend ist die Aussicht vom Gipfel der Lust alle mal

Doch wie zum Teufel schafft man solches?
Patentrezepte kann wohl keiner bieten, wohl aber Wege aufzeigen und das eigene Denken anspornen.

Der erste Kontakt

Wer kennt nicht die Situation: Da kommt man in Kontakt mit jemanden und nach einigen Zeilen weiß man sofort: Die Sucherei nach einem geeignetem Partner hat ein Ende, man hat ihn gefunden.
Schnell hat man den Anderen überredet sich RL zu treffen. Wahre Meister schaffen es sogar, daß der Wunschpartner von sich aus ein Treffen anregt.

Doch halt! Nicht einfach drauf los spielen, ein vertrauensbildendes Gespräch in neutraler Umgebung zeugt von Verantwortungsbewußtsein. Auch kann hier nochmals eingehend die Gelegenheit geboten werden, daß dem Gegenüber klar wird: Man hat Erfahrung und weiß wo es lang geht – besser noch: was gut für einem ist.

Das Safeword

Ganz wichtig, leider bei einem Großteil immer wieder vergessen ( um nicht zu sagen unbekannt ) ist das aushandeln des Safewords.
Auch innerhalb der Szene ist die Safewordproblematik nicht unumstritten, aber hier hat zum Glück Spaßguerilla klare und praktikable Richtlinien definiert.

Was beim Bottom das gequälte "miiiieeep ?" ist beim Top das "ooops ! "
( phonetisch in etwa wie Will Smith in "Independence Day" )

Leider kommt es immer wieder zu unerwünschten Spielunterbrechungen, weil der Bottom versehentlich das Safeword ausspricht. Hier hilft zunächst einmal, genau hinzuhören, ob es tatsächlich richtig und klar verständlich ausgesprochen wurde. Erfahrene werden aber von sich aus Beurteilen können, wenn das Safeword gilt und wann nicht.

Oft ist klarer weise auch unsere Geduld gefordert, wenn das Safeword im Affekt ausgesprochen wird. In solchen Fällen meint es der Bottom meist nicht so. Ganz im Gegenteil: er würde einen Spielabbruch nach kurzer Zeit nicht mehr goutieren. Freilich, eine kurzer Erholungszeit sollte man ihm schon gönnen. Praktisch alle Knebel sind, entgegen vieler Meinungen kaum ein geeignetes Mittel um unfreiwillige Unterbrechungen zu verhindern, Klebeband schon.

Der Menschliche Körper

Heute weiß es ja dank der Medien schon nahezu jeder, Sadomasochisten sind Leute, die sich einfach so treffen um aufeinander einzuschlagen. Es gehört einfach in das Standartrepertoire jedes Tops, auch wenn es anfangs schwer fällt, so richtig fest zuzuschlagen. Man erwartet es von uns. Notgedrungen sollte man schon deshalb über Schlaginstrumente und deren Anwendung Bescheid wissen.

Die Natur hat zum Glück in weiser Voraussicht viele lebenswichtige Organe doppelt ausgeführt, ein Umstand, den gerade Anfänger oft zu schätzen wissen. Spätestens nach dieser Erkenntnis sollte der Top beim weiteren üben mit einer Bullenpeitsche auf einen Sturzhelm nicht verzichten, denn es wäre hinderlich auf beide Ohren oder Augen in Hinkunft verzichten zu müssen.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Gefahr die von blutenden Wunden ausgeht. Es gibt doch einige von uns, denen beim bloßen Anblick von Blut ( vielleicht schon alleine von der Vorstellung davon ) schlecht wird.

Immer wieder bietet sich an, eine Spielszene alleine durch geeignete Kommentare unheimlich zu intensivieren, ohne dabei auf rein physischer Ebene mehr tun zu müssen:

z.B.: "ups" / "oh...oh" das blutet aber / war vielleicht zu tief ?!

zeigt das noch immer keine Wirkung vielleicht auch:

"*lach*......das spritz aber." "das wird doch nicht die Schlagader sein ?"

Durch einen bewußtlosen Top kann der Bottom in arge Schwierigkeiten kommen, daher empfiehlt sich allenfalls die Verwendung einer Augenbinde, sollte einem wirklich leicht übel beim Anblick von Blut werden. Immerhin hat man ja noch den Tastsinn, bei Schlagspielen kann man außerdem auch hören, ob man getroffen hat oder nicht so recht.

Sehr empfehlenswert sind auch Handbücher der Medizinischen Gebiete. In Zeiten der teuren Zusatzversicherungen, die sich viele nicht mehr leisten können, besteht auch immer mehr der Bedarf an einfache Anleitungen für die häusliche Versorgung. In diesem Zusammenhang sei die Buchserie "Die kleinen Schlauen - Angewandte Medizin" besonders hervorzuheben:
Bücher wie "Kleben oder entfernen ? - Entscheidungsbaum bei Nierenoperationen" oder "Brustamputation leichtgemacht – was tun bei Drüsenschäden" sollten im Ernstfall immer bei der Hand sein.

Daß abgetrennte Gliedmaßen möglichst gekühlt zu lagern sind, braucht wohl nicht extra erwähnt werden.

Umfragen unter den Liebhabern von Stromspielen zeigen deutlich, dass die Gefahren von Elektroschocks im Brustbereich übertrieben dargestellt werden. Keiner der Befragten ist nachweislich jemals an Herzkammerflimmern gestorben.
Eine ähnliche Diskrepanz zwischen übervorsichtigen Warnern und Praktikern zeigt sich auch bei Umfragen unter Anhängern der autoerotischen Würgespiele.

Die Natur hat uns einen robusteren Körper mitgegeben als so mancher denken mag. Meist ist er aber lange noch nicht so perfekt, daß man auf manche Verbesserungen verzichten könnte. Durch Bodymodification Techniken die in den letzten Jahren immer mehr perfektioniert wurden steht uns heute eine breite Ballette an Möglichkeiten offen.

So sehr es einem jetzt in die Nähe von Mutters Nähkästchen zieht, solche Techniken sind nichts für den Anfänger. Man sollte sich schon vorher mal ein Lehrvideo aus der harten Ecke eines gut sortierten Sexshops besorgen. Die besten Videos stehen aber nicht offen herum, sondern werden erst bei Nachfrage aus der untersten Schublade geholt.

Irgendwann mal wird aber auch das einfache rauf und runter bei den höchsten Gipfel der Erde zur lähmenden Routine. Zum Glück gibt es aber Erschwernisse, die man auferlegen kann, um die ganze Sache spannender und abwechslungsreicher zu gestalten.

Dabei sollte aber man auch im Auge behalten, daß eine überhängende Wand wohl nie mit nach hinten gebunden Armen bewältigbar sein wird. Zumindest eine Hand sollte man freigeben.

Aber vielleicht ist gerade das das Ziel .........wer weiß ???

Sadonis


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