Die folgenden Zeilen sollen dir ein wenig den Einstieg erleichtern und die häufigsten Fallgruben und Schwierigkeiten aufzeigen und bewältigen helfen. Sie können kein Patentrezept sein und deshalb sei es hier in grossen Lettern vorangestellt:
Take Care of Yourself!Du bist für Dein Glück bei Lust und Liebe in weiten Teilen selbst verantwortlich. Das beinhaltet insbesondere, rechtzeitig die richtigen Leute um Rat und Information zu fragen.
Schwimmen lernen, ohne baden zu gehen
Mit BDSM zu beginnen hat etwas von schwimmen lernen.
Zum Glück gibt es jedoch mindestens einen wichtigen Unterschied: SM ist normalerweise viel ungefährlicher als im Meer zu schwimmen. Es sterben erheblich weniger SMler an SM, als Leute ertrinken...
Die Ratschläge für Schwimmanfänger sind aber analog zu Neulingen in Sachen BDSM:
Jede Gruppe hat ihre eigene Atmosphäre und Gepflogenheiten. Manche sind auf einzelne Männer als Neulinge nicht sehr gut zu sprechen, andere haben damit kein Problem. Sieh es Dir einfach an und entscheide, ob es Dir etwas bringen könnte. Wenn nicht, such Dir eine andere. Für den passenden Kreis an Leuten können sich auch längere Wege langfristig lohnen.
Weit verbreitet unter Neulingen ist die Furcht, als Unerfahrener nicht ernst genommen oder vereinnahmt zu werden. Dies ist in der Regel unbegründet. Andere SMler sind ebensolche Menschen wie man selbst.
Neben allgemein auf SM ausgerichteten Gruppen gibt es auch für fast jede spezielle Vorliebe eigene Gruppen. Auch hier lohnen sich möglicherweise längere Wege und intensive Suche.
Im Internet tummeln sich ebenfalls reichlich viele SMler. Viele sind
auch in der Reallife-Szene aktiv, jedoch trifft man sowohl im Netz
auf Leute, die noch nie SMler ausserhalb getroffen haben, genauso wie
viele Stammtisch-SMler keine Ahnung von den Aktivitäten im
Internet haben.
Über SM reden und möglicherweise Kontakte knüpfen kann
man in Newsgruppen, Mailinglisten und Online-Chats. Die SM-lastigen
Newsgruppen sind englischsprachig und international. Du kannst
jederzeit anonym mitlesen. Probiere mal soc.sexuality.bondage-bdsm
und alt.torture.
Mailinglisten sind in der Regel geschlossene Foren. Um mitlesen und
schreiben zu können muß man eingetragen sein. Die einzige
öffentlich angebotene SM-Mailingliste ist unter Zarthart.com zu finden. Als
eingetragenes Mitglied bekommt man die Beiträge aller anderen
per Mail zugeschickt. Die eigenen Beiträge und Kommentare gehen
an eine bestimmte Adresse und werden von dort automatisch an alle
verteilt.
Eine spezielle Liste ist (???Schlagworte???), auf der
ausschließlich Neuigkeiten und Ankündigungen verbreitet
werden. Das sind normalerweise Gruppengründungen, neue Angebote,
Veranstaltungshinweise und dergleichen. Auf dieser Liste wird nicht
diskutiert.
Online-Chats kommen in drei Kategorien. Das IRC ist schon seit Jahren ein etablierter Service, noch bevor alle Welt ins Internet strömte. Hier kann man unter tausenden von sogenannten Channels auswählen, nicht nur unter deutschsprachigen und das auch noch weltweit. Für die Benutzung benötigt man einen sogenannten IRC-Client, also ein Programm wie zum Beispiel mIRC. IRC-Clients gibt es in verschiedenen Versionen für so ziemlich jede Plattform. Einen deutschsprachigen Channel zum Thema SM findet man auf den IRC-Servern irc.uni-paderborn.de, irc.rz.uni-karlsruhe.de und irc.uni-stuttgart.de unter dem Namen #bdsm.de. Näheres dazu steht auf der Homepage des Channels unter #bdsm.de.
Web-Chats sind die neueste Erfindung. Hier kann mangels Erfahrung keine Empfehlung gegeben werden, außer daß die "Schlagzeilen" unter einen von manchen recht hoch gelobten Chat installiert haben.
Einige Internet-Provider haben seit Jahren eigene, interne Chatsysteme, die nur für ihre eigenen Kunden zugänglich sind, beispielsweise AOL's Chatrooms.
Wer neu im Netz ist zieht sich manchmal recht schnell den Unmut der "Alteingesessenen" zu, weil er eine der ungeschriebenen Benimmregeln verletzt. In der Netikette (Adresse?), die jeder Netzbenutzer gelesen haben sollte, finden sich einige wertvolle Hinweise zu diesem Thema.
Am wenigstens falsch machen kann man, wenn man sich in Mailinglisten, Channels und Newsgruppen so benimmt, wie man es als Neuling auf einer Party machen würde. Die wenigsten werden sofort laut hereinplatzen und die Unterhaltung an sich reissen. Es kann nicht schaden, zunächst eine Weile still mit zu lesen und sich an die Umgangsformen zu gewöhnen. Meistens gibt es auch Leute dort, die einem im punkto Verhalten weiterhelfen können. In Mailinglisten sind dies die Listowner oder auch Admins, im IRC sind es die Ops. Die Newsgruppen sind in der Regel unmoderiert, so daß man sich dort am besten an jemanden wendet, der häufig schreibt und dessen Beiträge einem vernünftig erscheinen.
Für einen Neuzugänger bedeutet das, daß seine Angst unbegründet ist, beim Stammtisch einer SM-Gruppe auf lauter lederbewehrte, finstere Typen zu stossen. Mag sein, daß einige vom Outfit her so aussehen, aber sie können mit ziemlicher Sicherheit zwischen Spiel und Realität unterscheiden. Falls dies Dir gegenüber nicht der Fall sein sollte: wehre Dich; wenn das nicht hilft: geh. Etwas modifiziert gilt dies auch für SM-Parties. Dort ist rollenmässiges Verhalten zwar erlaubt, aber in aller Regel nur nach Absprache. Also: Ein Sub ist kein Freiwild und ein Dom hat keine besonderen Rechte. In den ausgehängen Regeln stehen häufig als Grundregeln "Stil, Takt und Respekt". Diese sollte man tunlichst einhalten, nicht nur dort und vielleicht nicht nur im Umgang mit SMlern.
Der Respekt gilt insbesondere auch für die individuellen Vorlieben. Sich über die Neigungen anderer lustig zu machen gilt zurecht als verpönt. Du hast also quasi einen Anspruch darauf, daß deine Phantasien nicht bewertet oder verurteilt werden - aber alle anderen auch.
Diskretion ist Ehrensache in der Szene. Wer wer ist oder was er tut
ist seine Privatsache. Häufig kennt man nur die Vornamen und
vielleicht noch die Telefonnummer. Generell gilt, daß jeder
selbst entscheidet, wo seine Informationen hingelangen. Weitergegeben
werden Namen, Adressen oder andere Informationen nur mit Zustimmung
der Betreffenden, auch wenn dies zu abstrusen Aktionen führen
kann.
Bei einigen SMlern sind besondere Lebensumstände zu beachten.
Kinder, Mitbewohner oder Eltern wissen vielleicht von nichts und
sollen auch nichts erfahren, manchmal nicht einmal
Lebensgefährte oder Ehegatte.
Ein wichtiger Faktor innerhalb der "Szene" (oder auch "Szenen") ist das Grapevine, also die unendlich vielen persönlichen Beziehungen, über die Ereignisse und Beobachtungen sehr schnell weitergetragen werden. Sie machen aus der Szene ein Dorf. Genau wie in einem Dorf kennt man sich untereinander, es wird untereinander geliebt, geschieden und getratscht. Dies mag bezüglich der Diskretion wie ein Widerspruch aussehen und ist es teilweise auch. Tatsächlich wird jedoch hauptsächlich über gemeinsame Bekannte getratscht.
Jeder, der sich länger unter anderen SMlern bewegt, erwirbt sich einen gewissen Ruf, der häufig weiter verbreitet ist, als man annehmen würde. Diese Medaille hat zwei Seiten. Auf der einen dient es der Absicherung untereinander. Man kann sich ueber den Leumund eines neuen Partners informieren und so das Risiko von Enttäuschungen oder Fehlspielen verringern. Andererseits verbreiten sich "schlechte Nachrichten" meist besser als gute und ein einmal versauter Ruf ist schwer wieder zu restaurieren.
Wenn Du also neu im Reich der SM-Gruppen, Treffs und Parties bist, solltest Du folgendes beachten:
- Sei offen und ehrlich mit Deinen Absichten und Gefühlen, aber zwinge sie nicht jedem auf.
- Behandle andere wie Menschen, nicht wie SM-Rollen. Respektiere auch ihre Vorlieben.
- Halte Dich mit der Beurteilung anderer zurück. Bilde dir dein eigenes Urteil, überprüfe es regelmässig, aber trage es nicht weiter.
Zu allererst stellt sich die Frage, wonach man(n) eigentlich sucht. Je deutlicher du weisst was du willst und was nicht, umso sicherer wirst du dich fühlen und umso leichter wird es sein, dies anderen mitzuteilen. Und das ist sehr entscheidend! SM ist so individuell, daß jeder mindestens eine eigene Version davon hat, lebt oder sucht. Umso wichtiger ist es bei der Suche nach Partnern, die eigenen Gefühle, Wünsche, das innere Funktionieren darstellen und rüberbringen zu können. Viele Neueinsteiger brauchen Jahre um zu erkennen, daß es die telepathisch begabten Idealpartner nicht gibt, die nicht nur genau auf die eigenen Wünsche passen, sondern sie auch noch intuitiv erraten. Es wird für dich vielleicht ungewohnt und sogar unangenehm sein, über intime Details zu reden und lang verborgene gehaltene Vorlieben zu offenbaren. Tatsächlich geht es den anderen jedoch genau so. Fast jedem sind die eigenen Wünsche peinlich, je intensiver der Kick umso schlimmer, vor allem wenn man nicht mindestens einen Gleichgesinnten kennt. Leider gibt es jedoch bisher kein wirksameres Mittel, passende Partner zu finden, als über den eigenen Schatten zu springen und bei Gelegenheit zu sagen, was man will. Achte dabei jedoch auf deine Umgebung und ob du deine Zuhörer für vertrauenswürdig hälst. Je mehr sie auch von sich erzählen und je stimmiger und vernünftiger dies klingt, umso sicherer kannst du normalerweise sein, daß deine Offenbarung nicht missbraucht wird.
Und wie soll die Beziehung nun aussehen? Gelegentliche Spiele sind einfacher zu erlangen als eine Vollzeitversklavung mit Vertrag und Kette. Generell ist von zwei Dingen jenes einfacher zu bekommen, bei dem der andere am wenigsten investiert oder sich verpflichtet fühlt. Wer sich demnach mit dem ausschliesslichen Ziel einer vollkommenen Partnerschaft auf die Suche macht wird nur wenige Gelegenheiten finden. Er wird auch jene Möglichkeiten verpassen, aus denen sich mehr ergeben kann, sobald man sich besser kennt. Der Tip lautet deshalb: anbieten aber nicht aufdrängen. Je weniger man forciert, desto eher wird man das oder besser den/die Gesuchte finden.
Bei allem Ausprobieren und Flirten lohnt es sich jedoch, sich selbst treu zu bleiben. Mit einer Vollzeitbeziehung, die menschlich nicht stimmt oder zu viele Punkte unerfüllt läßt ist dir letztlich weniger geholfen als wenn du noch eine Zeit lang solo bleibst. Es kann dir auch passieren, daß dich jemand in eine Position drängt, die dir unangenehm ist. Wenn du feststellst, daß du dir vereinnahmt oder benutzt vorkommst ist Klärung angesagt. Es ist sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit zu überlegen, ob man sich in seiner Beziehung zu anderen wohl fühlt, oder wo an Unbehangen hat. Je enger der Kontakt zu jemandem ist, umso klarer sollte man sich sein und umso eindeutiger sollte man auch miteinander reden. Zu den speziellen Problemen von BDSM-Beziehungen ist unter Eigensicherheit noch ein wenig gesagt.
Bevor du dich jetzt aber voller Euphorie ins bunte Treiben stürzt seien dir auch ein paar Warnungen mit auf den Weg gegeben.
- Gruppen sind Orte des Wissens
- Auf Stammtischen, Treffen und im Netz tummeln sich so viele verschiedene Leute, daß du für fast jede Frage eine Antwort bekommen wirst, ob es nun Adressen für spezielle Spielzeuge sind, Tips für bestimmte Spielvorhaben oder Gleichgesinnte für seltene Vorlieben.
Suche dir die Gruppen, bei denen du dich wohlfühlst. Das muß nicht unbedingt in deiner direkten Umgebung sein. Manchmal lohnt sich ein etwas weiterer Weg, um die richtigen Leute zu treffen.
- Socialize!
- Nutze möglichst viele Gelegenheiten um andere SMler zu treffen. Rede mit ihnen. Lerne ihre Vorlieben und Ansichten kennen. Erwähne deine Wünsche, ohne sie ihnen aufzudrängen. Mach dich als angenehmen Gesprächspartner bekannt. Übernimm auch ruhig Aufgaben und biete dich an. Das Grapevine kann so für dich arbeiten.
- Probieren geht über studieren
- Probiere aus, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Nicht nur auf Parties, auch bei SM-Seminaren und -Workshops kannst du wertvolle Erfahrungen sammeln, sowohl bei Techniken, aber vor allem im Umgang mit anderen.
Damit solltest du schnell und ohne anzuecken ein "nützliches Mitglied" der nichtkommerziellen Szene werden.
- Halte Diskretion
- Trage keine Namen, Adressen oder Begebenheiten weiter, wenn du deren Eigentümer nicht vorher um Zustimmung gefragt hast. Halte dich möglichst von Gerüchten fern.
- Dräng dich nicht auf
- Penetranz wird selten gutgeheißen.
- Achte auf dich und andere
- Behalte deine Grenzen und Fähigkeiten im Auge und achte auch darauf, ob es anderen gut geht, nicht nur (aber besonders) wenn es deine Spielpartner sind.
- physische Verletzungen,
- psychische Verletzungen,
- Schäden an deinem Ruf in der Szene, privat oder beruflich.
Äussere Einflüsse
Die Ursachen für unangenehme Folgen können zum einen von
ausserhalb der BDSM-Szene kommen. Nicht jeder Zeitgenosse mag
unsereinen, und manche werden verbal rabiat oder gar handgreiflich
wenn sie von SM-Neigungen erfahren. Es ist also nicht immer angesagt,
völlig offen bekannt zu geben wie man gepolt ist, auch wenn man
besonders in der Anfangsphase, direkt nach dem eigenen coming out der ganzen Welt diese
Neuigkeit mitteilen will. Mach dir vorher klar, was du im Falle eines
Outings durch andere tun willst. In der Situation selbst bist du
vielleicht viel zu perplex, um lange nachzudenken. Sei dir bewusst,
daß du nicht der einzige Mensch auf der Welt mit diesen
Neigungen bist und dich für deine lustvolle Sexualität
nicht zu entschuldigen brauchst. Du hast womöglich auch schon
Freunde in der community gefunden, die dich
unterstützen. Nutze diese Kontakte. In der Szene ist auch
bereits sehr viel Literatur und Argumentationsmaterial vorhanden, das
bei der Auseinandersetzung mit dir selbst und anderen helfen kann (s.
z.B. http://www.datenschlag.org).
Fehlspiele
SM Inszenierungen werden häufig als Spiele bezeichnet.
Normalerweise gewinnen bei einem solchen Spiel alle Beteiligten,
gelegentlich kann aber auch etwas schief gehen. Wenn es "nur" ein
Unfall ist, wie ein daneben gegangener Schlag oder ein
eingeschlafenes Handgelenk, ein ausgerenktes Gelenk oder vielleicht
sogar ein paar Tropfen Blut, hat man in den meisten Fällen
"Glück" gehabt. Die meisten dieser Verletzungen sind
nämlich physischer Art und bereiten der modernen Medizin
keinerlei Schwierigkeiten. Schutz dagegen können bieten: gute
Vorbereitung, im Vorfeld gesammelte Erfahrung, etwas Notfallwissen
wie Erste Hilfe und letztlich die Notdienste, wenn wirklich etwas schlimmes
passiert ist.
Schlimmer sind meist Verletzungen der Seele. Ursachen sind
häufig entweder Kommunikationsprobleme mit dem Partner oder
unvorhergesehene Probleme mit sich selbst. Im ersten Fall hat dein
Partner vielleicht ein Haltesignal von dir übersehen, dich mehr
gefordert als du leisten konnte oder dich einer Situation ausgesetzt,
die du nicht bewältigen konntest. Vielleicht hat aber auch dein
Partner während eines Spiels ein Problem mit dir bekommen.
Die Folge ist häufig ein Gefühl des Vertrauensbruchs.
Manchmal bezieht sich das auf eine Person ("der hat..."), manchmal
auf die Praktik ("dies hat bewirkt..."), manchmal auf die eigenen
Neigungen an sich ("SM ist nichts für mich").
Du kannst auf drei verschiedene Weisen mit solchen Fehlspielen in Kontakt kommen, als Abgestürzter, als Beschuldigter oder als Dritter. Da das einzige Mittel bei negativen Gefühlen eine positive Betreuung ist, solltest du dich selbst vorbereiten, indem du dir ein soziales Netz von wirklich hilfreichen Freunden knüpfst. Bei diesen Freunden solltest du dir sicher sein, daß sie auch da sind, wenn es wirklich dicke für dich und deine Partner kommt. Auf der anderen Seite solltest du es als Freundschaftsdienst ansehen, auch selbst für deine Freunde da zu sein. Dazu gehört auch, dich über die richtigen Maßnahmen zu informieren.
Wenn Du am eigentlichen Geschehen unbeteiligt bist, solltest du besonders darauf achten, kein Öl ins Feuer zu giessen. Dazu mehr im nächsten Absatz.
Szeneklüngel
Die dritte Quelle von Schwierigkeiten kann die Szene selbst sein.
Oben hast du bereits gelesen, daß der individuelle Ruf sehr
wichtig sein kann. Normalerweise wirst du darauf achten, daß
andere keinen Anlaß zu Beschwerden über dich haben. Es
kann jedoch passieren, daß du in Anschuldigungen verwickelt
wirst, als Betroffener oder als Freund/Bekannter/Partner eines
Beteiligten. Anlässe können zum Beispiel
Mißverständnisse, Fehlspiele oder Gerüchte über
jemanden sein. In einigen Fällen sind möglicherweise
tatsächlich Missbrauch, Nötigung oder unverantwortliches
Verhalten passiert.
Solche Auseinandersetzungen sind häufig extrem emotional und spalten zum Teil ganze Gruppen. Das Bedürfnis nach einer vertrauensvollen Umgebung wird nicht nur durch den Vorfall schwer erschüttert - es wird ja jemand in Frage gestellt, der daraus entstehende Streit kann zusätzliche Konflikte auslösen. Den Betroffenen ist damit in der Regel nicht geholfen, weder dem Ankläger noch dem Beschuldigten.
Das wichtgste bei solchen Geschichten ist, für eine Beruhigung, Klärung und Versöhnung zu sorgen. Das schädlichste ist, die Parteinahme zu fördern, Schuld zu suchen oder Schuldige bestrafen zu wollen. Vermeide so weit wie möglich, dich für Kampagnen gegen jemanden vereinnahmen zu lassen. Wenn du jemandem hilfst, achte darauf, dabei nicht einen anderen zu verletzen.
Wenn du selbst beteiligt sein solltest, sei es als Beschuldigter oder als Anschuldigender, versuche dich mit dem anderen direkt auseinander zu setzen. Vermittler können dabei unter Umständen von Nutzen sein, aber nur wenn sie an einer Klärung interessiert sind und keine eigenen Interessen verfolgen.
Kai
(Über den Autor: Kai ist seit einigen Jahren in Sachen BDSM und -Szene aktiv. Neben heftiger Beteiligung in diversen Mailinglisten zum Thema engagiert er sich bei SMart Bremen-Oldenburg e.V. bei der Betreuung der Angebote für Einsteiger.)
Notdienste: In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß Sanitäter und Notärzte schon fast alles gesehen haben und sich über keine Praktik mehr sonderlich wundern. Denk daran, daß du als helfender Part in jedem Fall für dein Wohlergehen und das deines Partners mit verantwortlich bist, egal in welcher Konstellation ihr gespielt habt.
Mit Genehmigung des Autors übernommen 12/99