Helene











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Jugendliche


Weil wir gerade beim Alter sind...

Viele SM'ler entdecken ihre Neigung bereits in jungen Jahren. Bewußt beschäftigen sich einige schon ab 9 Jahre oder dann so ab 11 mit dem Thema. Sobald Sexualität aus dem Schatten der Selbsterfahrung heraustritt kann es zur ersten direkten Konfrontation mit dieser Leidenschaft kommen.

Nun, Jugendliche in der Pubertät machen es sich selbst und ihrer Umwelt schon mal nicht leicht. Die Abnabelung von den Eltern, Schule und/oder Berufseinstieg, Freunde und Freizeitkultur tun ihr übriges um die Verwirrung so komplett wie möglich zu machen.

In manchen Gruppen mag Aggression ja als cool gelten, aber, wer sich auf das Thema einläßt versteht auch ohne jemals etwas von safe-sane-consensual gehört zu haben, daß Aggression und Dominanz zwei verschiedene Paar Schuh' sind. Wer dann auch noch eher auf der devoten oder passiv schmerzerotischen Seite unterwegs ist, wird wohl manchmal sehr schnell lernen, was ein Außenseiter ist.

Die Gesprächspartner bei den Gleichaltrigen werden eher dünn gesät sein. Bei den Älteren wird es wohl auch ein Problem werden. Sehr vielen ist zwar SM ein Begriff aus den diversen mehr oder doch sehr viel weniger guten Beiträgen aus dem Fernsehen, aber was genaues weiß man nicht. Die Wahrscheinlichkeit auf jemanden zu treffen mit: "Gewöhn' dir den Quatsch ganz schnell wieder ab! Das glaubst du ja nur jetzt, weil es dauernd im Fernsehen siehst. Das ist ja pervers!" ist sehr hoch. Trifft ein Jugendlicher auf einen informierten Menschen der sich mit ihm und seiner Sexualität auseinander setzt, hat er doch sehr viel Glück. Selbstverständlich ist es nicht.

Der Zugang zu den interessanten Informationen, Büchern, SM-Vereinen, Sex-Shops für den Einkauf von Spielzeugen usw. hat er unter 18 ganz einfach keinen Zutritt. Im Internet wird er ziemlich leicht an pseudo-geschützte Webseiten mit der komplett unsinnigen Frage nach dem Alter treffen die er selbstverständlich mit über 18 beantworten wird. Hier bekommt er in den meisten Fällen gerade mal geile Bildchen vorgesetzt, die zwar die Hände wieder fleißig werden lassen, aber das Informationsbedürfnis kaum befriedigen und die Phantasie eher abstumpfen als anregen.

Wer jung ist, unter 18, hat es schwer. Ganz klar.

Wer die Informationen, ich über mich, gelesen hat, hat bemerkt, daß ich bereits mit 15 in SM eingestiegen bin. Ich kann zwar nicht sagen, daß der Anstoß von mir ausgegangen ist, aber vorerst hatte ich einmal kaum Problem damit. Ich war neugierig, lüstern und kam mir wohl sehr cool vor (damals war es wohl ein anderer Ausdruck), weil sich vor allem ältere Männer für mich interessiert haben, die mit Frauen, die doppelt so alt wie ich waren, verheiratet waren. Tja, wenn man so jung ist, ist man manchmal so bescheuert. Da war ich keine Ausnahme ;-)
Es war heiß, geil, wild und es hat mich emotional total überfordert. Es war ganz einfach eine Nummer zu groß für mich. Und, ich hatte keine Chance mit jemandem darüber zu sprechen. Mein Verhalten in der Schule war offensichtlich derart auffällig, meine Leistungen sanken gewaltig, daß eine Lehrerin, die mir helfen wollte, mich zu einem Psychologen geschickt hat. Aber, auch der beste Psychologe hat keine Möglichkeit etwas zu tun, wenn der Klient nicht so weit ist zu sprechen. Ich konnte es damals nicht, nachdem meine ersten Schritte in diese Richtung in Katastrophen ausgeartet sind. Da das Thema beim Psychologen auch außerhalb seines Vorstellungsvermögen war, kam auch keine gezielte Frage in diese Richtung. Shit happens :-/

Im Nachhinein gesehen kann ich sagen, wäre ich erst mit 18 oder später aus eigenem Antrieb eingestiegen, hätte ich mir sehr viele Probleme erspart und so manchen Knacks in der Seele, den ich danach mühsam wieder reparieren mußte.
Die Gefahr, daß Jugendliche von Älteren regelrecht mißbraucht werden, indem sie ihre Unreife, unschuldiges Auftreten, den Wunsch geliebt, begehrt zu werden, etwas besonderes sein, schamlos ausnützen und damit die Ressourcen junger Menschen ausbeuten, ihre persönliche Entwicklung extrem prägen und belasten, halte ich bei vielen für sehr, sehr hoch.

Geht die Initiative vom Jugendlichen aus, ist es o.k. Wird der Jugendliche verführt, geht das Ganze ziemlich sicher fürchterlich in die Hosen.

Wenn man die Jugendlichen heute beobachtet sieht man, daß sich das Erste Mal noch weiter vorverlegt hat als es zu meiner Zeit war (also irgendwie komme ich mir jetzt steinalt vor *seufz*) aber ich kann nicht entdecken, daß sie auch emotional und in ihrer Persönlichkeit gefestigter sind als ich und meine Freunde im gleichen Alter. Die jungen Leute haben die gleichen Anforderungen zu erfüllen, wenn nicht noch höhere. Der Freizeitstreß war in dem Umfang noch gar nicht bekannt und Drogen waren ein Thema von einigen wenigen. Möglicherweise haben damals schon Leute daran gedacht so etwas wie Ecstasy oder Poppers zu entwickeln aber es war noch nicht so weit für eine derartige Modedroge. Wir hatten damals auch bei weitem nicht so viel Geld zur Verfügung und waren daher als Kunden eher uninteressant. Glück gehabt!

Die Voraussetzungen haben sich also für junge Leute die Voraussetzung keineswegs gebessert, eher verschlechtert. Der gesetzliche Schutz bis zum 18. Lebensjahr ist daher, meiner Meinung nach, doch berechtigt wenn auch nicht in dem Umfang.

Information sollte auch in dem Alter zugänglich sein. Wenn die Information dann dazu führt, daß der Jugendliche versteht was in ihm vorgeht, er lernt auch mit anderen Fassetten der Sexualität umzugehen, sich neugierig Zeit läßt mit sich selbst um dann bewußt zu sich und seiner Neigung zu bekennen, dann hat die Information Sinn.
An Informationen kommen Jugendliche trotz aller Verbote heran. Nur, am verbotenen Weg hat niemand Kontrolle um welche Form es sich handelt. Eine ganz gezielte und vor allem wertfreie Information über alle Formen der Sexualität wäre zweifellos für alle Schüler eine Bereicherung des Schulunterrichts. Die Einen werden verstehen lernen, daß sie mit ihren Vorstellungen nicht alleine sind. Die anderen lernen, daß Sexualität anders erleben nicht gleichbedeutend ist mit schlecht, pervers, krank oder was auch immer, ist.

Tja, und wenn junge Leute Partner finden, welche die noch nicht über 18 sind, dann ist es Essig mit Spielsachen-Shopping. Dann würde ich doch mal zu Phantasie raten. Peitschen lassen sich leicht selbst basteln, Seile gibt es im Bauhaus und Bastelanleitungen für alle möglichen anderen Teile finden sich leicht im Internet. Ich habe außer Nippelklemmen auch noch nie etwas im Sex-Shop gekauft und die lassen sich fürs erste leicht durch Wäscheklemmen aus Holz ersetzen.

Also dann, viel Spaß!

Seit einiger Zeit gibt es im Internet auch eine virtuelle SM-Gruppe für Jugendliche!
 

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letzter Update: August 2010